Umgang mit Menschen mit herausforderndem Verhalten

Umgang mit Menschen mit herausforderndem Verhalten

Das Seminar kann im Rahmen der Vertiefungsmodule als Pflichtseminar gebucht werden, ist aber auch für Interessierte außerhalb der GpZA offen.

Start:
Anmeldeschluss: Keine Anmeldung mehr möglich

Informationen zu Zeit und Dauer

19.05.2022, 10.00Uhr – 17.00 Uhr

Gebühreninformationen

Diese Fortbildung wird vom Landschaftsverband Rheinland gefördert, um den Rheinischen SPZ-Trägern und deren Fachkräften eine Verminderung der entstehenden Fortbildungsgebühren zu ermöglichen. Achtung: Pro Seminartag fallen bei Präsenzseminaren 28€ Verpflegungspauschale inkl. MwSt an! Die Verpflegung wird ihrem Kauf automatisch hinzugefügt. Somit ergeben sich die folgenden Gebühren.

Die Teilnahmegebühren betragen:
Für Mitarbeiter*innen in Einrichtungen im Gebiet des Landschaftsverbandes Rheinland: 216,00€
Für Mitarbeiter*innen in Einrichtungen außerhalb des Gebiets des Landschaftsverbandes Rheinland: 254,00€
Mitarbeiter*innen aus Mitgliederorganisationen der AGpR erhalten eine Ermäßigung von 16,00€

3 freie Plätze

172,00 226,00 

Beschreibung

Die Erosion sozialer Milieus durch die Flexibilisierung der Arbeitsmärkte, die Forderung nach individueller Mobilität und die rasante Zunahme pluralistischer Familienstrukturen haben dazu geführt, dass informelle soziale Netzwerke (Familie, Freunde, Nachbarschaft) ihren stabilisierenden Stellenwert innerhalb der vergangenen 30 Jahre weitgehend verloren haben. An ihre Stelle sind Einrichtungen und Dienste getreten, die heute ergänzende, oft auch ersetzende Funktionen übernehmen. Insbesondere Menschen mit psychischen Erkrankungen sind aufgrund ihrer Symptomatik von diesen Entwicklungen betroffen.

Wenn sicher geglaubte Bindungen und Strukturen für die Bewältigung des Lebens zunehmend einbrechen, führt das zur Anonymisierung von Individuen und Lebensorten. Folgen, z.B. durch die rasante Zunahme psychischer Erkrankungen sind in Deutschland und im europäischen Ausland bereits sichtbar. Die Fallzahlen steigen insbesondere im Bereich der Depressionen und Angststörungen. Diese Entwicklung scheint andererseits zu einer massiveren Ausgrenzung schwer erkrankter Menschen zu führen. Das Problem sozialer Desintegration besonders schwer erkrankter Menschen kann nicht lediglich isoliert als Teilproblem des psychiatrischen Versorgungssystems identifiziert werden. Es muss im Kontext mit der gesellschaftlichen Entwicklung in ökonomischer, sozialer und ökologischer Hinsicht analysiert, bewertet und gelöst werden.

Im Zusammenhang mit den gesetzlichen Bestimmungen der UN- BRK  werden Zwangsmaßnahmen gegenüber behinderten Menschen von Betroffenen, Angehörigen, Juristen professionell Tätigen kritisch hinterfragt

Das neue Entgeltsystem für die psychiatrischen Krankenhäuser, hat nach einmütiger Expertenmeinung für die chronisch psychisch erkrankten Menschen die fatale Auswirkung, dass dieser Personenkreis nach den Regeln dieses Entgeltsystems ökonomisch völlig unattraktiv wird. Die Wirkung ist, dass sich für diese Personen das Phänomen der „psychiatrischen Drehtür“ noch extremer als bisher zeigt.

Vor dem Hintergrund einer gesellschaftlichen Entwicklung, die sich weit von den bereits in den 50er Jahren formulierten Forderungen der WHO nach einer gesundheitsfördernden und korrektiv sozialen und ökologischen Umweltgestaltung entfernt hat, ist die Problematik schwer erreichbarer Menschen in Multiproblemlagen auf verschiedenen Ebenen zu analysieren. Sie erfordert Lösungsstrategien in mehrfacher Hinsicht.

Die Fortbildung vermittelt folgende Inhalte:

  • Definition herausfordernden Verhaltens (externalisierende und internalisierende Verhaltensweisen)
  • Überblick über Handlungsstrategien im Umgang mit herausfordernden Menschen
  • Lösungsansätze im Versorgungssystem anhand von Beispielen aus der Praxis
  • Strukturen der Zusammenarbeit zwischen den Hilfesystemen (Wohnungslosenhilfe, Suchthilfe und Gemeindepsychiatrie)
  • Unterstützung des sozialen Empfangsraums (Bürgerinnen und Bürgern in der Gemeinde, Nachbarschaft)
  • Die Rolle der Gemeindepsychiatrischen Verbünde

Bei Absagen, die später als 6 Wochen vor Veranstaltungsbeginn bei uns ein- gehen, werden 50% des Teilnahmebetrags fällig.
Bei Absagen, die später als 3 Wochen vor Veranstaltungsbeginn erfolgen, müssen wir den vollen Teilnahmebetrag erheben.
Die Abmeldung bedarf der Schriftform.

Wir behalten uns vor, aus wichtigen Gründen die Termine oder Räumlichkeiten zu verlegen.
Sollte das Seminar nicht stattfinden können, erhalten Sie die Teilnahmegebühren zurück. Weitergehende Ansprüche bestehen nicht.

Ort

Sportschule Wedau

Sportschule Duisburg Wedau,
Friedrich-Alfred-Allee 15
47055 Duisburg – Neudorf-Süd

Dozent*innen

Anne Sprenger

Geschäftsführerin GpG NRW gGmbH, Mitglied in der AG Fortbildungen des AGpR Vorstands